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Karnevalsdienstag, 27.02.2001 - In der Gaststätte "Zur alten Zollgrenze" treffen sich die Weidenpescher um den Karnevalsabschluss nebst Nubbelverbrennung zu "feiern", eigentlich wie jedes Jahr.

Und doch war es in diesem Jahr etwas anders.

17 Besucher, untereinander längst bekannt durch den "Gesellschaftskreis Heilig Kreuz", Krabbelgruppe und sonstige Gemeinsamkeiten - Feierlichkeiten aller Art jedoch nie abgeneigt, gründeten die Prummefunke.

Eine Bierlaune?

Für den einen oder anderen vielleicht, doch um die Sache perfekt zu machen, wurde die Vereinbarung auf einem Bierdeckel festgehalten und jeder hielt sich daran.

Aufnahmen in den Verein wurden und werden bis heute auf einem Bierdeckel beurkundet.

Gründungsdeckel

Die erste Versammlung fand am 24.10.2001 statt und die Gründungsmitglieder Rudi und Monika Bock, Benny Boy, Volker Boy, Harald und Iris Boy, Herbert Dickopf, Hans und Doris Ehlen, Adolf Kraf, Marion Lindgens, Norbert Loeff, Detlef Pauel, Annegret Regenberg, Robert Schander, Lydia Schneider und Martina Stürmer berieten in langen und endlosen Diskussionen (10 Minuten), welches Kostüm für die Prummefunke am besten passen würde.

Man einigte sich auf schwarzen Frack, schwarze Hose, prummenfunkenlila T-Shirt, schwarze Fliege und den Prummefunkenhut.
Als karnevalistische Aktivität beschränkte man sich darauf, den Freitag vor Karneval und Karnevalsdienstag - Nubbelverbrennung - in der Zollgrenze tatkräftig zu unterstützen.

Am 08.02.2002 war es endlich so weit. Das erste Mal in den neuen Kostümen! Man traf sich in unserem Stammquartier "Zur alten Zollgrenze". Zugegeben, wir sahen etwas komisch aus. Unser Aussehen hat sehr wenig mit dem eines "normalen Funk" zu tun. So sollte es auch sein.
Wir wurden bestaunt und der Renner war eindeutig der "Prummefunkehoot", den jeder nach seinem Geschmack gestalten konnte. (Die Rahmenbedingungen wurden natürlich eingehalten). So kamen einige tollkühne Exemplare zustande.

Viele, die vor einem Jahr das Spektakel mit den "Bierdeckelverträgen" mitbekommen hatten, wunderten sich, dass wir das Angedachte in die Tat umgesetzt hatten. Anscheinend gefielen wir so gut, dass im Laufe des Abends weitere 20 Jecken uns spontan anschlossen. Natürlich mit Bierdeckelvertrag, wie das sich für einen echten Prummefunk gehört - unterschrieben und beglaubigt. Das war nachher ein richtiges Ritual.

Bis zur ersten Hauptversammlung am 24.04.2002 gab es bereits 56 Mitglieder ("Gebierdeckelte"). Zu dieser Versammlung kamen überraschend 40 Mitglieder - nun, es standen ja schließlich die ersten Vorstandswahlen an.

Und so sah er aus, der erste Vorstand:

Präsident:
Robert Schander
Vizepräsident:
Hans Ehlen
Schatzmeister:
Bernd Stürmer
Schriftführer:
Dietmar Broicher
Beisitzer:
Gabi Kühl
Annegret Regenberg
Detlef Pauel

Man hatte viel vor: An einem Vereinslied sollte gebastelt werden, ein Orden angeschafft und auch öffentlichen Auftritten wollen man sich nicht verwehren.

Der erste Orden wurde angeschafft.

Orden alt

Ein besonderer Anlass eines öffentlichen Auftrittes bot sich durch die Nominierung des Kölner Dreigestirns 2003, gestellt von der KG Nippeser Bürgerwehr. Unser Schriftführer Dietmar Broicher, selbst Mitglied bei der Nippeser Bürgerwehr, wurde Prinz Karneval - Dietmar I.

Von daher war es uns eine Freude und Ehre beim Einzug des Dreigestirns in die Hofburg Spalier stehen zu dürfen, sowie der Prinzenproklamation als Gruppe mit auf der Bühne beizuwohnen, natürlich im Prummefunke-Kostüm.

hofburg

Bis heute haben sich unserem Verein mehr als 120 Jecke angeschlossen. Ein Vereinslied ist geschrieben und vertont, ein vereinsinterner Halsbandorden erstellt, eine Standarte angeschafft - Dinge, die zur Gründungszeit mit auf der Agenda standen.

Hier noch ein kleiner Exkurs zu unserem Stammlokal:

Zollgrenze

Im Jahre 1698, als das Wirtshaus "Zur alten Zollgrenze" eröffnet wurde, da gab es hier nicht viel mehr als Wiesen und Wälder und eben jene Zollgrenze, die Reisende und Händler zu passieren hatten, wenn sie nach Köln wollten. Napoleon speiste hier, als er seinen großen Feldzug durch Europa beging, und es gibt wohl nicht viele Gaststätten, die auf soviel Tradition zurückblicken können. Heute sind die Wiesen und Wälder verschwunden, die Alte Zollgrenze liegt inmitten von Weidenpesch in der Nähe der Galopprennbahn. Und setzt auf Altbewährtes. Zu annehmbaren Preisen trifft sich die Nachbarschaft auf ein Glas Kölsch. Die Küche ist deftig und gut, viele Ausflügler machen auf der sonnigen Gartenterasse Halt, um sich nach oder vor der Radtour zu stärken.

Freitag und Samstag abend lässt man sich hier nicht lumpen und zeigt, dass auch in Weidenpesch der Bär tanzt. Da wird die Anlage aufgedreht und bis spät in die Nacht herrscht Geselligkeit zu kölschem Liedgut. Aufmerksame Beobachter wollen an einem solchen Abend die ein oder andere Dauerpolonaise haben kreisen sehen, was gut möglich ist, denn was die Gäste verbindet, ist Brauchtum und kölsches Heimatgefühl. In der Nacht zum Aschermittwoch wird hier auf der Terrasse unter lauten Jammergesängen der Nubbel verbrannt, und in den Monaten mit "r" sollte man vorbei kommen und die frischen Muscheln genießen.